Hilfsgüter und Partnerschaft für Afrika e.V.

afri4

Postanschrift:           Am Kriechenberg 10 74906 Bad Rappenau

Home
Aktuelles
Projekte
Anderer Dienst
im Ausland
Durchgeführtes
Berichte
Mitglied werden
/ Spenden
Impressum
Image8

Stand  28.01.2018

Juni 2004

Zeitungsbericht aus der Heilbronner Stimme vom 22. Juni 2004

Rappenauer Verein will Hilfe zur Selbsthilfe geben

Ehepaar für Farm in Afrika gesucht

“Wir kriegen nur Knüppel in den Weg geschmissen”, sagt Wolfram Nicolai . Seit drei Jahren unterstützt der 54-Jährige mit seinem Fürfelder Verein “Hilfsgüter und Partnerschaft für Afrika e.V.” den Bau einer Berufsschule in Südafrika und sucht nun abenteuerliche Ehepaare die helfen wollen.

 

In der Nähe von Vaalwater, einem 30000 Einwohner-Städtchen am Rande der Wasserberge, entsteht seit 2001 eine Berufsschule für angehende Farmfacharbeiter. Die Schüler sollen später einmal Unterricht im Löten, Schweißen der Metall- und Holzbearbeitung erhalten. Bis lang gibt es nur einen Lehrling: den “kleenen Samuel”(23), der seit März als Tagelöhner seine Lektionen lernt. “Wir wollen den jungen Menschen eine Ausbildung mit Zukunftschancen ermöglichen”, sagt Wolfram Nicolai. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen, gerade unter der schwarzen Bevölkerung, beträgt “bis zu 99 Prozent”.

Also errichtet der rührige Verein derzeit mit Einheimischen zusammen im hügeligen Buschland ein Schulgebäude mit Werkbänken und Schlafräumen, Maschinen und sanitären Anlagen. Rhenosterfontein (zu deutsch”Nashornquelle”) heisst der Ort : eine Ansiedlung mit nicht mal zehn Einwohnern. Vaalwater, die nächst größere Ortschaft, ist 30 Kilometer entfernt.

Finanziert wird das Projekt allein durch Spenden. “ Vom Land Südafrika erhalten wir keine Zuschüsse”, sagt der vereinsvorsitzende Günter Rieß. “Die Korruption wäre zu groß. Und bei der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit ist uns der bürokratische Aufwand zu hoch.” Ab Herbst soll auch wieder ein deutscher Zivildienstleistender auf der Baustelle helfen. Und genau da beginnt für die Rappenauer das Problem : Sie bräuchten dringend neue Verwalter für die vereinseigene Farm. Bislang kümmerten sich verschiedene Ehepaare als Vertrauensleute um einen reibungslosen Ablauf. Doch der war manchmal auch ziemlich schwierig.

Zwischen den einheimischen Betreuern, die nur Afrikaans verstanden, und den deutschen Zivis waren Vorurteile an der Tagesordnung. Zu schlampig, zu ungehorsam, zu respektlos. Und auch auf der Baustelle lief so manches schief: So bauten die Schwarzen für ihre Werkstatt ein Stahlgerüst aus fünf Balken. Fleißig, ehrgeizig, hoch motiviert. Dass alle fünf Balken unterschiedlich hoch und lang waren, fiel keinem auf.

Deshalb sucht der Verein nun deutsche Rentner-Ehepaare, die auf der Nashornquelle als Verwalter helfen wollen. “Ein Handwerker und eine Köchin wären ideal”, sagt Projektleiter Nicolai. “Oder ein Mechaniker oder ein Landwirt.” Jemand der die Arbeiter ein wenig überwacht oder Tipps gibt.

Flug, Unterkunft, Verpflegung, Versicherung und einen Schnellkurs in Afrikaans würde der Verein übernehmen, ein festes Gehalt gäbe es nicht. Dafür aber saubere Luft, kaum Kriminalität und ein Leben zwischen Impalas, Zebras und Akazien im Naturschutzgebiet. Freilich: Die Gefahr der Vereinsamung ist groß. “ Nach drei, vier Monaten ist ein Lagerkoller ganz normal”, sagt Nicolai. Mehrere Ehepaare wären deshalb das beste - damit sie sich im Halbjahresrhytmus abwechseln.

zurück

[Aktuelles] [Projekte] [Anderer Dienst im Ausland] [Durchgeführtes] [Berichte / Termine] [Mitglied werden / Spenden] [Impressum]